Wir sind erneut Energiestadt!

5. Dezember 2025
Die politische Gemeinde Sargans darf sich auch in Zukunft Energiestadt nennen. Die Rezertifizierung des Nachhaltigkeitslabels ist Ende November mit einem positiven Bescheid abgeschlossen worden.

Sargans ist Energiestadt – erneut! Bereits zum vierten Mal dürfen die Verantwortlichen der Gemeindeverwaltung das Label des gleichnamigen Trägervereins entgegennehmen. Damit bestätigen sie die nachhaltige Energiepolitik der Gemeinde seit nunmehr bereits über zwölf Jahren.

Es war im November 2013, als Sargans nach Mels und Vilters-Wangs als dritte Gemeinde im Sarganserland und als 38. im Kanton St. Gallen zur Energiestadt ausgerufen wurde. Als Anlass dafür wurde die Einweihung einer neuen Photovoltaikanlage bei der ARA Sargans gewählt. Der damalige Gemeindepräsident Jörg Tanner nahm den entsprechenden Leistungsausweis im Beisein von (Alt) Regierungsrat Willi Haag vom Vertreter des Trägervereins Walter Kubik entgegen. Diese offizielle Übergabe besiegelte die Arbeit von fast fünf Jahren, wie Tanner damals erklärte. Bei seinem ersten Audit hatte Sargans mit 54 Prozent abgeschlossen und damit die Mindestanforderungen von 50 Prozent erfüllt.

Zukunftsweisend und beispielhaft

Heute, zwölf Jahre später, konnte dieser Wert auf 64,6 Prozent ausgebaut werden. Von insgesamt 473 möglichen Punkten des Energiestadt-Leistungskatalogs erreicht die Gemeinde Sargans deren 305,40, wie die Labelkommission in ihrem Beschluss vom 24. November 2025 erklärt. Dies, nachdem sich Sargans 2017 erstmals rezertifizierte (57,2 Prozent) und beim letzten Re-Audit im Herbst 2021 stolze 290,4 Punkte (61,3 Prozent) erreicht hatte. «Die Gemeinde Sargans erhält diese Auszeichnung für ihre nachweisbaren und vorbildlichen Resultate in der Entwicklung ihrer kommunalen Energie- und Klimapolitik», lässt sich Maren Kornmann, Geschäftsführerin des Trägervereins Energiestadt, verlauten.

Und auch die Energiefachstelle des Kantons St. Gallen nennt das energie- und klimapolitische Engagement von Sargans «zukunftsweisend und beispielhaft». Marcel Sturzenegger, Leiter Energie des Bau- und Umweltdepartements, hebt besonders die Verabschiedung der Klima- und Energie-Charta für Städte und Gemeinden durch den Sarganser Gemeinderat sowie der Anschluss des Werkhofs an den Holz-Wärmeverbund der Pizol Energie AG hervor. Auch die regionalen Aktivitäten werden gelobt.

Grosse Freude, grosser Anspruch

Gemeindepräsident Stefan Kohler freut sich über die erneute Zertifizierung. Gleichwohl sieht er den Erhalt des Labels aber auch als Anspruch für die Gemeinde Sargans. «Das Label Energiestadt ist für uns verpflichtend. Wir verfolgen damit eine klare Strategie», erklärt er. Ziel sei denn auch die stetige Steigerung bei der Erfüllung der erforderlichen Punkte auf dem Leistungskatalog des Trägervereins. «Dafür setzt sich die Energiegruppe Sargans mit grossem Engagement ein», zeigt sich Kohler dankbar.

Schweizweit 484 Energiestädte

Aktuell gibt es in der Schweiz insgesamt 484 Energiestädte. Gemeinden, Städte oder Gemeindeverbünde erhalten das Label Energiestadt, wenn sie mehr als 50 Prozent ihrer Handlungsspielräume umgesetzt haben. Für die höchste Auszeichnung, Energiestadt Gold, benötigt eine Gemeinde einen Erfüllungsgrad von mindestens 75 Prozent. Das Label Energiestadt Gold ist die höchste Auszeichnung für Städte und Gemeinden, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, erneuerbare Energien und Klimaschutz engagieren und besonders hohe Anforderungen erfüllen. Stand heute erreichten in der Schweiz 111 Gemeinden diesen Status.

Die energie- und klimapolitischen Handlungsmöglichkeiten einer Gemeinde sind stark abhängig von ihrer Grösse und Struktur sowie von den Kompetenzen in den relevanten Bereichen. Entsprechend variiert die zur Erteilung des Labels notwendige Punktzahl. Der Handlungsspielraum der Gemeinden ist in sechs erforderliche Bereiche und einen optionalen siebten Bereich unterteilt:

  • Entwicklungsplanung, Raumordnung
  • Kommunale Gebäude, Anlagen
  • Versorgung, Entsorgung
  • Mobilität
  • Interne Organisation
  • Kommunikation, Kooperation
  • Anpassung an den Klimawandel (optional)
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